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Sep

Desinfektion und Sterilisation von Instrumenten: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Alle Instrumente einer Zahnarztpraxis, die mit Menschen in Berührung kommen, und offene Verletzungen an der Haut oder Schleimhaut verursachen können, müssen nach der Verwendung sterilisiert werden.

Das dient der Prävention vor Übertragung von Infektionskrankheiten zwischen Patienten und Mitarbeitern von Zahnarztpraxen und Dentallaboren. Da nicht bekannt ist, bei welchen Patienten ein erhöhtes Risiko besteht, sind alle Besucher einer Praxis so lange als potenzielle Träger von Infektionskrankheiten zu behandeln bis das Gegenteil bewiesen ist. Deshalb gilt derselbe Hygienestandard für alle Patienten und Praxismitarbeiter.

Für alle Patienten gelten zwar dieselben Vorgaben, vier besonders kritische Faktoren sind hierbei jedoch von zentraler Bedeutung:

  • Pflege und Hygiene der Hände des gesamten Praxispersonals
  • Kontaminierte spitze und scharfe Instrumente
  • Flächen, die mit biologischem Material in Berührung kommen
  • Bruchstücke von Zahnmaterial, biologische Flüssigkeiten und durch Instrumente erzeugte Aerosole.

Bei der Sterilisation von Instrumenten, die häufig aufbereitet werden, muss das Infektionsrisiko entsprechend bewertet werden. Hierbei unterscheidet man drei Kategorien, je nach Kontakt mit Haut und Schleimhaut:

  1. Unkritisch: Medizinprodukte, die nur mit intakter Haut oder Schleimhaut in Berührung kommen
  2. Semikritisch: Medizinprodukte, die mit veränderter Haut oder Schleimhaut in Berührung kommen
  3. Kritisch: Medizinprodukte, die die Haut oder Schleimhaut durchdringen

Auf der Grundlage dieser Erkenntnissen lässt sich eine Schritt-für-Schritt Anleitung für die Desinfektion und Sterilisation von Zahnarztinstrumenten herleiten:

  1. Sammlung und Transport: Die Mitarbeiter müssen beim Sammeln und Transportieren der Instrumente stets die geeignete persönliche Schutzausrüstung tragen. Die Geräte für den Transport so in Behältern verpacken, dass die beteiligten Personen keinem Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
  2. Dekontamination: Die Instrumente sofort nach Gebrauch in eine Wanne mit Desinfektionsmittel legen, dabei die Vorgaben bezüglich Konzentration und Einwirkdauer des Mittels exakt befolgen.
  3. Reinigen: Die Instrumenten sorgfältig auseinander bauen und in eine Lösung aus Detergens – Desinfektionsmittel legen. Anschließend die Rückstände organischer und anorganischer Substanzen mit einer weichen Bürste entfernen. Die Reinigung kann manuell oder in einer Ultraschallwanne erfolgen.
  4. Spülen: Die Instrumente nun zur Entfernung des überschüssigen Desinfektionsmittels unter fließendem Wasserstrahl nachspülen.
  5. Trocknen: Es ist besonders darauf zu achten, dass die Instrumente gut getrocknet werden, da durch Feuchtigkeit die Wirkung der anschließenden Sterilisation beeinträchtigt werden könnte.
  6. Verpackung: Die Instrumente nach der Behandlung steril verpacken (SBS oder Sterilbarrieresystem), damit sie bis zum Gebrauch steril bleiben. Instrumenten der Kategorie I, die am selben Tag wieder verwendet werden, brauchen nicht verpackt werden.
  7. Autoklav: Die Instrumente im Autoklaven mit einem geeigneten Programm sterilisieren, um alle Keime (einschließlich Sporen), die sich jetzt noch auf den Instrumenten befinden, zu eliminieren.
  8. Aufbewahrung: Nach der Behandlung darauf achten, dass das Sterilisationsgut komplett trocken ist. Anschließend die Medizinprodukte an einem trockenen Ort steril und verschlossen lagern, damit sie unversehrt bleiben.

Während des gesamten Vorgangs der Desinfektion und Sterilisation ist das Tragen von PSA, das heißt persönlicher Schutzausrüstung, absolute Pflicht (Einmalkittel, Hauben, Masken, Brille/Schutzschirm, Handschuhe).


Artikel de Stefania Barbieri


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