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Jan.

Abdrücke für BOPT (Biologically Oriented Preparation Technique): die Prinzipien der Zahnpräparation

Bei der BOPT (Biologically Oriented Preparation Technique) handelt es sich um die vertikale Präparation des Zahnstumpfes, um der Schleimhaut die Anpassung an die prothetischen Konturen von Kronen zu ermöglichen. [1.2]

Es handelt sich um ein dentales Aufbereitungsprotokoll, bei dem Diamantbohrer verwendet werden, um das Durchbrechen des natürlichen Zahns an der Schmelz-Zement-Grenze zu verhindern. Dies ermöglicht die anschließende Herstellung einer künstlichen Krone, die das Wachstum und die Stabilisierung des Weichgewebes im zervikalen Bereich unterstützen kann. [1,3,4]

Das Beseitigen der Konvexität der Schmelz-Zement-Grenze durch Einführen des Bohrers in den Sulcus führt zu Blutungen. Mithilfe der BOPT ist es durch spezielle Maßnahmen bei der Gestaltung und Führung der Konturen des provisorischen Zahnersatzes möglich, das Gerinnsel zu stabilisieren. Sobald das Gewebe vollständig verheilt ist, kann ein endgültiger Abdruck genommen werden. [5.6]

Die Phasen der BOPT

Wir werden uns diese Technik genauer ansehen. [1]

Aufbereitung

  1. Nach der Sondierung zur Ermittlung des Abstandes zwischen Epithelansatz und Rand kann mit der Präparation des supergingivalen Anteils begonnen werden.
  2. Anschließend wird der Bohrer schräg gehalten und in den gingivalen Sulkus eingeführt. Dabei wird sowohl der Zahn bearbeitet, wobei vor allem die Konvexität der Schmelz-Zement-Grenze im Vordergrund steht, als auch das Weichgewebe, das mithilfe einer als „Gingitage“ (Zahnfleischverletzung) bekannten Technik absichtlich leicht geschädigt wird [7].
  3. Die beiden Präparationen (sub- und supergingival) werden zu einer möglichst vertikalen Präparation kombiniert. Das Erscheinen der SZG wird somit verhindert, was es dem Techniker ermöglicht, das Erscheinen der Krone auch aus vertikaler Sicht zu steuern.

Provisorische Restaurationsunterfütterung

Bei dieser Technik wird eine sorgfältig entleerte, vorgefüllte provisorische Restauration verwendet, die dem Gingivarand korrekt folgt.

  1. Nach der Isolierung des Zahns wird die provisorische Restauration mit Methacrylatharz unterfüttert. Die provisorische Restauration weist nun zwei deutliche Linien auf: die innere Präparationsgrenze und den äußeren Teil des Gingivarands.
  2. Der leere Raum zwischen den beiden Linien ist der Grundstein der Unterfütterungstechnik. Dieser Raum auf der vestibulären Fläche wird mit  Flüssigharz oder fließfähigem Komposit gefüllt.
  3. Anschließend wird der Überschuss entfernt, um die Präparationsgrenze der Krone mit dem Gingivarand zu verbinden.
  4. Eine neue Winkelkomponente, die neue SZG, wird eingeführt, indem ihre Tiefe auf nicht mehr als 0,5–1 mm kontrolliert wird, um die biologische Distanz einzuhalten (kontrollierte Invasion des Sulcus).
  5. Nach gründlicher Politur wird die provisorische Restauration zementiert.

Die Stabilisierung des durch die Gingitage im neuen Raum erzielten Gerinnsels und seine Reifung führen dazu, dass sich das Weichgewebe im Verlauf der Heilung an die neue Anatomie der provisorischen Restauration anpasst und an Struktur und Dicke gewinnt.

Finale Abformung

Vier Wochen nach der Präparation sind die Gewebe vollständig verheilt und der endgültige Abdruck kann genommen werden.

Das Fehlen einer Präparationsgrenze vereinfacht die Eindruckphase. Es wird dringend empfohlen, einen doppelten Retraktionsfaden zu verwenden, um das Ablesen des gingivalen Sulkus zu verbessern.

Labor

  1. Im Labor kann der Zahntechniker den Gingivarand betrachten, ihn auf dem Abutment positionieren und den apikalen Rand des gingivalen Sulkus prüfen (Ausschluss des Modells).
  2. Anhand der Position dieser beiden Linien können sie willkürlich entscheiden, wo der Kronenrand positioniert werden soll (wiederum ohne in den biologischen Raum einzudringen).
  3. Die Austrittskontur der Krone wird mithilfe des Modells ohne Gingivarand bewältigt, sodass sich das Gewebe an das Emergenzprofil anpasst und nicht umgekehrt.
  4. Anschließend wird die Krone auf dem Modell mit Zahnfleisch anprobiert, bevor sie anhand der dreidimensionalen Beziehung zum Gingivarand beurteilt und angepasst wird.

Hydrorise-System: das Spitzenprodukt für Präzisionsabdrücke

Eine der Zhermack-Lösungen für Präzisionsabdrücke ist das Hydrorise-System: eine Reihe von Additionssilikonen mit hoher Leistung für die Abformung auf Implantaten und natürlichen Stümpfen.

Das Hydrorise-System wurde für Profis entwickelt, die Wert auf hervorragende technische Eigenschaften legen. Es handelt sich um das Spitzenprodukt der Zhermack-Palette und bietet eine umfassende Vielfalt an Lösungen für alle klinischen Situationen.

Hydrorise ist ein hochgradig hydrokompatibles Silikon, das eine Genauigkeit von 5 Mikrometern bei der Detailwiedergabe erreicht.


Literaturangaben

[1] Loi, I., & Di Felice, A. (2013). Biologically oriented preparation technique (BOPT): a new approach for prosthetic restoration of periodontically healthy teeth. Eur J Esthet Dent, 8(1), 10-23.

[2] ALL’INTERNO, D. Q. D. T., & DEI CONTENUTI, I. R. A. BOPT technique.

[3] Agustín-Panadero R, Solá-Ruíz MF. Vertical preparation for fixed prosthesis rehabilitation in the anterior sector. J Prosthet Dent. 2015;114:474-8.

[4] Agustín-Panadero, R., Martín-de Llano, J. J., Fons-Font, A., & Carda, C. (2020). Histological study of human periodontal tissue following biologically oriented preparation technique (BOPT). Journal of Clinical and Experimental Dentistry, 12(6), e597.

[5] García-Gil, I., de la Calle, C. P., Lopez-Suarez, C., Pontevedra, P., & Suarez, M. J. (2020). Comparative analysis of trueness between conventional and digital impression in dental-supported fixed dental prosthesis with vertical preparation. Journal of Clinical and Experimental Dentistry, 12(9), e896.

[6] Agustin-Panadero R, Serra-Pastor B, Fons-Font A, Sola-Ruiz MF. Prospective Clinical Study of Zirconia Full-coverage Restorations on Teeth Prepared With Biologically Oriented Preparation Technique on Gingival Health: Results After Two-year Follow-up. Oper Dent. 2018;43:482-7.

[7] Ingraham, R., Sochat, P., & Hansing, F. J. (1981). Rotary gingival curettage–a technique for tooth preparation and management of the gingival sulcus for impression taking. The International journal of periodontics & restorative dentistry, 1(4), 8-33.


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