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Materialien zur Bissregistrierung: Welches sollte man wählen?

Die korrekte Okklusion ist ein wesentlicher Aspekt der Zahnrehabilitation. Insbesondere die okklusale Belastung kann die Haltbarkeit einer Rehabilitation beeinflussen. Die biomechanischen Elemente der Okklusion wurden kürzlich mit biologischen, verhaltensbezogenen und neuromuskulären Aspekten des stomatognathen Systems in Verbindung gebracht.

Das Konzept der Okklusion stand schon immer im Mittelpunkt aller Diskussionen und Theorien, und die korrekte Bissregistrierung ist nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg einer rehabilitativen prothetischen Behandlung.

Eine Reihe von Techniken und Materialien kann verwendet werden, um eine genaue und ausgewogene Bissregistrierung in verschiedenen klinischen Situationen zu erreichen. Eine korrekte Bissregistrierung minimiert Fehler in der intermaxillären Beziehung und die Notwendigkeit intraoraler Anpassungen bei der Lieferung der Prothese. (2)

Für die Bissregistrierung können verschiedene Materialien verwendet werden, darunter: Stuckgips (Abformgips), Modellmassen, Wachse, Zinkoxid-Eugenol-Pasten, Acrylharze und Elastomere.

Neben dem Material ist die Wahl der Technik der wichtigste Aspekt bei der Bissregistrierung. Es können verschiedene Techniken verwendet werden, darunter direkte, grafische und funktionelle Techniken und sogar Techniken, die auf einer kephalometrischen Analyse basieren. (3)

Die Propriozeption des Patienten ist ein weiterer grundlegender Aspekt, der für eine genaue Registrierung berücksichtigt werden muss.

Vor allem in der Vergangenheit wurde – aber wird manchmal auch heute noch – ein thermoplastisches Material wie Wachs zwischen die beiden Zahnbögen eingebracht und der Patient aufgefordert, darauf zu beißen. Diese Technik ist allgemein als „Mush“-, „Biscuit“- oder „Squash“-Technik bekannt und basiert auf der direkten visuellen Beobachtung des Zahnarztes und seiner Fähigkeit, die zentrische Relation zu finden. (4) Im Laufe der Jahre wurden die Verfahren jedoch erheblich verfeinert.

Grundsätzlich gibt es heute zwei Arten der Bissregistrierung: die zentrische und die exzentrische (protrusive und laterale Exkursionen). (5)

Die zentrische Bissregistrierung kann auf der maximalen Interkuspidationsposition (ICP) oder auf der zentrischen Kieferrelation basieren.

Für Bissregistrierungen, die mit diesen Techniken durchgeführt werden, sind Materialien erforderlich, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Insbesondere sollte das verwendete Material die Position der Zähne nicht verändern, keine Maßabweichungen bei der Aushärtung aufweisen, die Okklusal- und Inzisalflächen der Zähne genau erfassen, dem Zusammenbeißen des Unterkiefers nicht widerstehen und das Zusammenbissmuster des Patienten nicht durch abnormale Bewegungen verfälschen. Die Materialien sollten außerdem biokompatibel, einfach zu verwenden, leicht zu trimmen und leicht zu überprüfen sein.

Genaue Bissregistrierungen können nur erreicht werden, wenn der Patient eine minimale Schließkraft ausübt: Die Anwendung einer abnormalen Schließkraft führt wahrscheinlich zu Registrierungsfehlern.

Das erste Material, das für die Bissregistrierung verwendet wurde, war Stuckgips oder Abdruckgips, ein Gips vom Typ 1. Gipsregistrierungen sind sehr genau und extrem starr. Sie sind verformungsbeständig und bieten eine gute Dimensionsstabilität. Leider ist Gips schwer zu verarbeiten. Das Material ist nach dem Anmischen sehr flüssig und nach dem Aushärten extrem zerbrechlich. (6)

Um diese Probleme zu lösen, wurden thermoplastische Modelliermassen hinzugefügt. Leider brachten diese wiederum zwei weitere unüberwindbare Probleme mit sich: eine hohe Anfangsviskosität und eine extreme Endhärte, was zu einer möglichen Abrasion des Gipsmodells führen konnte. (7)

Wachse wurden erst später eingeführt. Diese vielseitigen Materialien werden häufig für die Bissregistrierung verwendet. Ihr Erfolg lässt sich durch ihre Vielseitigkeit, einfache Handhabung und geringen Kosten erklären. Leider bieten sie keine ausreichende Formstabilität und weisen einen sehr hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf. Dies kann zu erheblichen Verformungen führen, welche die Genauigkeit der Registrierung beeinträchtigen. (8)

Zinkoxid-Eugenol-Paste wurde erstmals 1930 verwendet. Sie ist frisch angerührt sehr flüssig und daher nicht okklusionsstabil, wird aber nach dem Aushärten fest. Alle Materialien haben natürlich Vor- und Nachteile, wobei Zinkoxid-Eugenol-Paste besonders lange Aushärtungszeiten, Brüchigkeit und die Bildung von Nebenprodukten aufweist, was zu Maßabweichungen führt. (9)

Acrylharze wurden 1961 als Materialien für die Bissregistrierung vorgestellt. Sie werden sehr häufig für einzelne interokklusale Schablonen verwendet. Acrylharze sind nach der Aushärtung sowohl präzise als auch formstabil. Ihr Hauptnachteil besteht darin, dass sie sich bei der Aushärtung zusammenziehen, was zu Verformungen führen kann. Nach der Aushärtung sind sie außerdem sehr hart und können das Gipsmodell beschädigen.

Elastomere sind die neuesten Materialien, die für die Bissregistrierung auf den Markt gebracht wurden. Elastomere besitzen die beste Dimensionsstabilität aller Materialien, sind einfach zu verwenden und bieten dem Unterkieferschluss praktisch keinen Widerstand. Sie lassen sich zudem nach dem Aushärten leicht trimmen und garantieren eine hervorragende Detailwiedergabe. Insbesondere Additionssilikone produzieren keine Nebenprodukte und sind daher dimensionsstabil.

Einer der Hauptnachteile von Additionssilikonen besteht darin, dass beim Positionieren des Steingusses versehentlich Kraft auf das Silikon ausgeübt werden kann, was zu Verformungen führt. „Federeffekte” können die Genauigkeit dieser Materialien beim Einsetzen des Modells in den Artikulator beeinträchtigen. Die Registrierungen sollten daher gekürzt werden, um derartige Federeffekte zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zwar kein einzelnes Material alle gewünschten Eigenschaften aufweist, einige jedoch, wie beispielsweise Elastomere, alle wichtigen Eigenschaften bieten: niedrige Viskosität, minimaler Widerstand gegen den Unterkieferschluss, Formstabilität, einfache Verarbeitbarkeit, angemessene Verarbeitungszeiten, Detailwiedergabe, schnelle Aushärtung und Biokompatibilität.

Die Occlufast-Reihe ist die Lösung von Zhermack für die Bissregistrierung. Occlufast+, Occlufast+ Color, Occlufast CAD und Occlufast Rock sind Additionssilikone mit spezifischen Eigenschaften, die speziell für die Anforderungen der klinischen Praxis entwickelt wurden. Die Occlufast-Reihe ist in 50-ml-Kartuschen erhältlich, die mit 1:1-Spendern kompatibel sind.


  1. Shetty, G., & Shetty, M. (2018). A Review of Occlusal Registration Materials Utilized in Recording Various Occlusal Relations. Journal of Health and Allied Sciences NU, 8(03), 025-028.
  2. G S chandu, Mohd. Faisal khan, S K mishra, Pooja asnani. Evaluation and comparison of resistance to compression of various interocclusal recording media: an in vitro study journal of international oral health. 2015; 7(5):24-2
  3. Dushyant soni, Darshana shah. Interocclusal records for fixed prosthodontics: a review of various techniques. The journal of ahmedabad dental college and hospital; March 2011 – august 201. 2(1),
  4. Balvinder singh, Divya mittal. Interocclusal records in fixed prosthodontics. International journal of advancements in research & technology. december-2013;2(12).
  5. Do-hyun park, Ji-man park, Jae-won choi1, Eun-sookkang, Eun-bin bae. Young-chanjeon, Chang-mojeong, Mi-jungyun, Jung-bohuh. Accuracy of several implant bite registration techniques: an in-vitro pilot study. The journal of advanced prosthodontics. 2017;9:341-9
  6. william j. Obrien . Text book of dental materialsa and their selection. Fourth edition. Chapter 7. Impression materials. Page 91-113. 2002
  7. Valeria D oliveria. Maria Da Gloria, A Clinical evaluation of materials for interocclusal registration in centric relation. Braz Dent J: 2000;11(1):41-47.
  8. Sweeney s, Smith dk, Messersmith m. Comparison of 5 types of interocclusal recording materials on the accuracy of articulation of digital models. am j orthod dentofacial orthop. 2015 aug; 148(2):245-52
  9. Geet Goyal, History of impression, impression materials and impression techniques in complete dentures. Journal of advanced medical ans dental sciences Research. April-june 2014.Vol 2(2).

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