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Übersicht über die verschiedenen Abformtechniken in der Zahnmedizin

Die Phase der Abformung begleitet viele Verfahren, die in einer Zahnarztpraxis ablaufen. Fester oder herausnehmbarer Zahnersatz, Prothesen an Implantaten, Intarsien, aber auch die Anfertigung von individuellen Abdruckhaltern, Fallstudien für die Kieferorthopädie, Herstellung von Bites und Masken für das Bleaching: Dies sind nur die wichtigsten Momente, in denen das Abformmaterial im Mittelpunkt steht.

Je nach dem Zweck, zu dem die Abformungen dienen, wird das geeignete Abformmaterial und dementsprechend die dazugehörige Technik gewählt.

Im Folgenden führen wir die wichtigsten Abformtechniken auf, die dem Arzt zur Verfügung stehen:

  1. Alginatabformung: In der Regel wird dieser Abdruck mit einem metallischen perforierten Abformlöffel hergestellt, um eine gute mechanische Retention zu bieten. In einer Schale wird nach den Herstellerangaben eine bestimmte Menge Pulver mit Wasser gemischt. In dieser Phase ist es wichtig, mit einer gleichmäßigen, energischen Bewegung die Bildung von Luftblasen und Klümpchen in der Mischung zu vermeiden, da sie eine korrekte Erfassung von einigen Abdruckbereichen verhindern würden.

Wenn die richtige Dichte erreicht ist, wird das Material auf den Tray aufgetragen und in den Mund eingebracht. Das Material härtet rasch aus, und die Unbequemlichkeit für den Patienten ist minimal. Die Alginatabformung wird normalerweise als Abdruck für Provisorien, Fallstudien und alle anderen Phasen vorgenommen, in denen keine hohe Dimensionsstabilität und demzufolge Abformpräzision erforderlich ist.

  1. Präzisionsabformungen an natürlichen Elementen: Um die Grenze einer Dentalpräparation korrekt zu erfassen, muss die Präparationsgrenze durch Applikation von Retraktionsfäden markiert werden. Je nach Technik können dies 1 oder 2 sein. Anschließend kann die Abformung mit einer der folgenden Techniken hergestellt werden:
    • Simultanabdrucktechnik: Nachdem der Haftvermittler aufgetragen wurde und getrocknet ist, wird das PVS Typ Heavy oder Putty auf den Abformlöffel aufgetragen, gleich danach wird das Material Light um die von der Präparation betroffenen Zahnelemente aufgebracht, wobei Blasenbildung zu vermeiden ist. Anschließend wird der Abformlöffel mit dem Material mit der höheren Viskosität eingebracht und die Aushärtezeit abgewartet.
    • Zweiphasen-Technik: In diesem Fall wird eine erste Abformung mit Heavy- oder Putty-Material hergestellt. Nach dem Aushärten wird die Abformung aus der Mundhöhle entnommen und die Unterschnitte werden davon entfernt. Nun wird geprüft, ob sich der Abformlöffel mit dem ersten Abdruck passiv in den schon abgeformten Zahnbogen des Patienten einsetzen lässt.

Wenn dies der Fall ist, wird mit der Applikation des Light-Materials um die von der Präparation betroffenen Elemente und auf dem Abformlöffel fortgesetzt und der zweite Abdruck genommen, der die Präparationsgrenze präzis erfassen soll.

  1. Abformungen an Implantaten: Zweck einer Abformung an Implantaten ist, die Position des Implantats und des Transferpfostens dreidimensional zu registrieren, so dass die richtigen Informationen an das Labor geschickt werden, das den Zahnersatz herstellt. Auch in diesem Fall können wir zwei hauptsächliche Abformtechniken unterscheiden, die beide in der Regel mit A-Silikon ausgeführt werden:
    • Pickup-Technik: Der Abformpfosten in dieser Abformung ist besonders lang, damit er aus dem Abformlöffel herausragt und im Abformmaterial verbleibt.  Dafür muss ein handelsüblicher Abformlöffel aus Harz oder ein individueller Abformlöffel verwendet werden, der an der Stelle der Pfosten perforiert ist.
    • Repositionstechnik: Bei dieser Art der Abformung verbleibt der Abformpfosten im Implantat. Nach der Polymerisierung des Materials wird die Abformung aus der Mundhöhle entnommen. Der Abformpfosten wird aus dem Implantat herausgeschraubt und in die Abformung reponiert, wobei besonders auf die exakte Position zu achten ist.

Auch der herausnehmbare Zahnersatz kann mit den Alginat- und PVS-Produkten hergestellt werden, von denen bisher die Rede war. In der Regel werden für die Anfertigung eines solchen Zahnersatzes individuelle Abformlöffel verwendet, die die Haftung an den Schleimhäuten verbessern, die Materialdicke verringern und damit eine bessere Retention der geplanten Prothese zulassen.

Die Abformung nimmt also eine zentrale Rolle bei den meisten zahnmedizinischen Therapien ein und es ist notwendig, alle Techniken und Instrumente zu beherrschen.


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